Gamma Ray - Majestic
Released: 23. September 2005
Label: Sanctuary Records
Stil: Power Metal
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- My Temple
- Fight
- Strange World
- Hell Is Thy Home
- Blood Religion
- Condemned To Hell
- Spiritual Dictator
- Majesty
- How Long
- Revelation
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Es ist wohl kaum nötig die Herren Schlächter, Zimmermann und Richter vorzustellen und Kai Hansen wohl erst recht nicht. Seit nunmehr rund 8 Jahren bilden diese vier Deutschen Gamma Ray und geht man noch weiter zurück in die Vergangenheit der Bandgeschichte, dann stellt man fest, dass Kai Hansen nun schon seit gut 15 Jahren Musiker für diese Band um sich versammelt und mit ihnen bereits 7 Studioalben und diverse Live-, Karaoke- und Best of-Platten hervorgebracht hat.
Und jetzt folgt mit vier Jahren Abstand zur letzten Studioproduktion der achte Streich, den man ganz bescheiden auf den Namen "Majestic" getauft hat. Bleibt die Frage, was treiben die vier majestätisches auf diesem Longplayer? Ganz einfach, das was sie am besten können, gitarrenlastigen melodischen Power Metal vom Feinsten.
Und damit legen sie auch gleich beim ersten Track der Platte los. "My Temple" ist ein von der Doublebass getriebener schneller Song mit harten Gitarrenriffs, der gleich anzeigt wohin es gehen soll. Das Tempo verringert das Stück nur für den langsameren eingängigen Refrain und nimmt dann gleich wieder Fahrt auf.
Danach folgt mit "Fight" das kürzeste Lied der Scheibe, das melodischer ist als der erste Track und mit Mitsingrefrain und einem bombastisch klingenden Chor am Ende ganz typisch nach Gamma Ray klingt. Als dritter Song schallt "Strange World" aus der Anlage. Ein Stück, das deutlich langsamer ist als die beiden vorangegangenen und den bombastischen Klang der Chöre etwas exzessiver nutzt. Dafür ist es aber auch etwas komplexer und abwechslungsreicher. Track Nummer vier nimmt dann das Tempo wieder auf und Dan Zimmermann lässt wieder ordentlich die Doublebass sprechen, so dass wieder ein typischer schneller Song entsteht.
Mit "Blood Religion", dem nennen wir ihn mal Vampir-Song, wird es anschließend wieder etwas bombastischer. Das Stück beginnt ganz ruhig und mit nicht viel mehr als der Stimme von Kai Hansen, der auf dem gesamten Album eine ordentliche Leistung abliefert und von harmonisch klingenden Gesangspassagen bis hin zu bloßem Schreien wieder alle Register zieht. Eine kurze bombastische Passage setzt dann die Gitarren ein und es entsteht ein weiteres sehr abwechslungsreiches Stück mit einfachem, naja, "geschrienen" Refrain.
Es folgt ein Song vom Drummer, der auch mit genau diesem beginnt. Nachdem er kurz seine Trommeln bearbeitet hat starten auch seine Bandkollegen mit einem starken Gitarrenriff welches das Ganze recht heavy klingen lässt. Der Refrain ist dann wieder gut zum Mitsingen geeignet und zeichnet sich durch den Wechsel zwischen der Stimme von Herrn Hansen und den Chören aus. So klischeehaft sich der Titel "Condemned To Hell" auch anhören mag, so wenig geht es eigentlich wirklich um den Teufel und wer genau hinhört findet vielleicht sogar eine politische Aussage in dem Stück.
Das ist jedoch noch nicht alles, was Dan Zimmermann auf dieser Platte zu sagen hat, denn mit seinem zweiten Song "Spiritual Dictator" geht es tiefsinnig weiter. Aber auch klanglich steht das Stück "Condemned To Hell" in nichts nach. Die Strophen zeichnen sich durch heavy Gitarrenriffs aus und der Refrain lädt zum mitsingen ein.
Track acht ist dann wieder ein Stück vom Frontmann und gleichzeitig der wohl am schwersten zugängliche Song der gesamten Platte. Die Strophen sind weniger melodisch als die der anderen Stücke und der Refrain recht langsam und klingt ein bisschen schwermütig. Doch bereits im folgenden Song geht es wieder mit einer leichten Melodie weiter, wenn Kai Hansen in "How Long" die Frage stellt: "How can we go on from here if we don't stop the war". Der Song klingt wieder ganz typisch nach einem melodischen Gamma Ray Song mit einem Refrain den man wenn er erstmal das Ohr erreicht hat, so schnell nicht wieder los wird.
"Revelation" ist der zehnte und gleichzeitig auch letzte Song des Albums. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er komplexer und durch stärkeren Einsatz von Chören und Keyboards auch das bombastischste Stück ist. Aber dennoch hat er den für dieses Album typischen Gitarrensound und bietet viel Abwechslung.
Was bleibt nun abschließend noch zu sagen? Vielleicht, dass sich die vier Jahre ohne neues Studioalbum gelohnt haben? Oder das auch das achte Album immer noch frisch und unverbraucht klingt? Ich entscheide mich dafür kurz darauf hinzuweisen, dass dieses Album insgesamt etwas härter klingt als der Vorgänger aber dabei trotzdem die von Gamma Ray gewohnten Melodien mitbringt und somit ein weiterer Meilenstein in der Gamma Ray Geschichte ist. Des weiteren möchte ich dieses Album jedem ans Herz legen, der etwas für melodischen Power Metal übrig hat. Wer sich selbst überzeugen will, dem empfehle ich sich mal mit "Fight", "Blood Religion" und "Condemned To Hell" vertraut zu machen.
[22.10.2005]