Kamelot - Ghost Opera
Released: 01. Juni 2007
Label: Steamhammer
Stil: Power Metal
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- Solitaire
- Rule The World
- Ghost Opera
- The Human Stain
- Blücher
- Love You To Death
- Up Through The Ashes
- Mourning Star
- Silence Of The Darkness
- Anthem
- EdenEcho
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Einmal mehr darf ich ein Kamelot-Album bewerten und einmal mehr fällt es mir schwer. Nach den beiden sehr starken Konzeptalben "Epica" und "The Black Halo" ist das jüngste Werk "Ghost Opera" nun wieder ein "normales" Album. Aber genug mit den Formalitäten, kommen wir direkt zur Musik, denn um die geht es ja hier nunmal.
Das Album beginnt mit einem einfachen aber sehr passenden Intro und legt dann mit "Rule the World" in bekannter Kamelot-Manier los. Was sofort auffällt sind die Keyboardklänge, die hier eher Streicher simulieren sollen. Dies zieht sich durch alle Stücke und schafft zusammen mit den gut eingesetzten Chören eine besondere Atmosphäre die dem Titel des Albums alle Ehre macht. Die Songs sind fast alle im mittleren Tempo gehalten und werden von Thomas Youngblood's Gitarre bestimmt, die vom Keyboard mal als Orchester mal als Piano untermalt wird. Dazu kommt die Stimme von Roy Khan, der wie gewohnt den Stücken viel Aussagekraft einhaucht. Bei Stücken wie "Blücher" trägt er in den Strophen stark zur leicht unheimlichen Atmosphäre bei um dann in einen melodischen Refrain überzugehen. Die stärksten Stücke dieses Albums sind meiner Meinung nach die beiden Balladen "Love You To Death" und "Anthem". Vor allem Roy Khans Gesang der an den entsprechenden Stellen von Amanda Sommerville unterstützt wird, macht ersteres Stück sehr intensiv und bringt mich schon mal an den Rand der Tränen. "Anthem" dagegen gibt mir durch seine eben hymnenhafte, sehr bombastische Aufmachung die ganze Kraft zurück, bewegt mich aber nicht weniger. Stücke wie "The Human Stain", "Morning Star" oder "EdenEcho" besitzen alle einen sehr melodischen Refrain, der auch sehr schnell hängen bleibt, aber auch ein wenig Druck von der Gitarre. Die Songs klingen irgendwie typisch für Kamelot ohne dass man das Gefühl hätte sie alle schon mal gehört zu haben oder dass sie auch auf eines der Vorgängeralben gepasst hätten. Textlich ziehen Kamelot wieder alle Register vom Herzschmerz wie in "EdenEcho" bis hin zum tiefsinnigen "The Human Stain".
Dieses Album ist zwar etwas schwächer als seine Vorgänger, was aber wohl auch keine Schande ist, schafft es jedoch auch eine ganz besondere Atmosphäre zu erzeugen und mich in seinen Bann zu ziehen. Den Titel hätte die Band wohl nicht besser wählen können, die Songs sind abwechslungsreich, stark und versprühen zu meist einen leicht unheimlichen Klang: eine echte Geisteroper halt. Mit diesem Album können Kamelot die Latte zwar nicht nochmal höher legen, enttäuschen ihre Fans wohl aber auch nicht. Meine Anspieltipps: "Rule The World", "The Human Stain", "Love You To Death", "Anthem"
[14.11.2007]