Nocturnal Rites - Grand Illusion
Released: 19. September 2005
Label: Century Media
Stil: Power Metal
|
- Fools Never Die
- Never Trust
- Still Alive
- Something Undefined
- Our Wasted Days
- Cuts Like A Knife
- End Of Our Rope
- Never Ending
- One By One
- Deliverance
|
Mit "Grand Illusion" veröffentlichen die Power Metaller aus Schweden bereits ihren siebten Longplayer. Am Sound hat sich im Vergleich zum Vorgämger nicht allzu viel verändert. Die Musik hält sich im Midtempo auf und wird von den Gitarren getragen. Darüber erklingt die auch auf dieser Scheibe wieder sehr starke Stimme von Jonny Lindqvist, der einmal mehr eine hervoragende Leistung abliefert und mir sehr gut gefällt. Die Drums treiben den Sound mal mit Doublebass an, halten sich dann aber auch mal wieder eher zurück. Abgerundet wird das ganze von einigen Keyboardklängen, die dem ganzen einen harmonischen Klang beimischen. Viele Songs verfügen außerdem über einen sehr melodischen Mitsing-Refrain, der durch den starken Einsatz von Chören und/oder Keyboards erzeugt wird.
Als große Ausnahme lässt sich hier nur "Cuts Like A Knife" nennen, das sowohl in den Strophen als auch im Refrain mit Grunts von Kristoffer Olivius (Naglfar) als Kontrast zu Jonny Lindqvist's Stimme ausgestattet ist und dadurch einen düsteren Charakter erhält. Da der Refrain auch nicht ganz so schnell ins Ohr geht, hebt sich der Song doch ein wenig vom Rest, der ohne große Überraschungen daherkommt, ab.
Die Songs an sich sind auch wie gewohnt recht einfach gehalten, ohne Ausflüge in komplexere Strukturen. Dies ist allerdings auch nicht notwendig, denn Produktion und Arrangements sind einwandfrei und textmäßig bewegt man sich wie gewohnt in etwas tiefsinnigeren Gefilden. Auch die Solos und wenigen Effekte sind gut gemacht und veranlassen eigentlich nicht zu gröszlig;erer Kritik.
Insgesamt reiht sich "Grand Illusion" fast nahtlos in die Reihe der Nocturnal Rites Alben ein und ich denke man kann es hier auch nicht schlecht reden, aber ich hätte mir etwas mehr Abwechslung und Überraschung gewünscht. Da die Songs eigentlich bis auf ein paar kleine Ausnahmen recht typisch klingen, wird dieses Album wohl kaum jemanden vom Hocker reißen, der nicht auch den Vorgängern gerne mal eine Runde im CD-Player gegönnt hat. Wer zu diesem Kreis gehört oder mich eines besseren belehren möchte, dem schlage ich vor sich zunächst mal an "Fools Never Die", "Still Alive" und "Cuts Like A Knife" versuchen.
[12.10.2005]